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Musikverein Harmonie Gerlafingen
Postfach 241
4563 Gerlafingen

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Unser Verein am Eidgenössischen Musikfest 1923 in Zug

Vor fast 100 Jahren spielte die Harmonie das Stück «Schweizertreue» im Zeughaus von Zug (Bild). Üben konnte sie den Marsch vorher nicht. Wie es unseren Vorgängern dabei erging, schildert folgender Archiv-Text.
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«Mit flatternder Fahne und frohem Spiel zog die Gesellschaft in schmucker Uniform Samstag, den 28. Juli 1923 um die Mittagszeit dem Bahnhof zu. Die 45 Instrumente glänzten wie eitel Gold an der glühenden Sonne. Lange, mühselige Proben gingen dem heutigen Tage voran und jedermann war sich wohl bewusst, tüchtig auf das Fest vorgearbeitet zu haben. Heute, resp. morgen wollte man noch das letzte hergeben, um ehrenvoll aus dem selbstgewählten Kampfe hervorzugehen.

Bereits am Vormittag waren Präsident und Direktor vorausgefahren, in Zug den Verein als Delegierte zu vertreten. Die Emmentalbahn konnte sich nie rühmen, das schnellste Verkehrsmittel zu sein, aber einmal kam man doch in Langnau an, von wo man mit den Bundesbahnen durch das Entlebuch nach Luzern übergeführt wurde. Hier war die SBB-Verwaltung auf einen Stossverkehr vorbereitet und hatte den ankommenden Musikkorps sofort die benötigten Wagen zur Verfügung gestellt.

In Zug angekommen, nahm ein sehr freundlicher Festführer, Herr Frischknecht, die Gerlafinger in Empfang, um sie nach dem Kantonnement, der Burgbachturnhalle, zu begleiten. Neben der Musikgesellschaft Locarno war auch unsere solothurnische Nachbargesellschaft Derendingen hier stationiert. Da die Festhütte just am andern Ende der Stadt aufgestellt war, hatte man auf dem Marsche dorthin Gelegenheit, zu erkennen, welch’ grosse Mühe sich Zug für eine prächtige Dekoration gegeben hatte. Eine Vorprobe vor dem Schlafengehen war unerlässlich. Ein geeignetes Lokal hiezu befand sich neben dem Kantonnement.

Am folgenden Sonntag ging’s nach der 5-Uhr-Tagwache zum Morgenessen in den «Widder», wo der Führer schon bereit stand zum Geleit in’s Zeughaus. Hier erhielt die Gesellschaft das Primavistastück «Schweizertreue», Marsch von E. Schmidtke. Nachdem dieser Marsch und das Aufgabenstück gespielt waren, gab’s frei bis 9 ½ Uhr, wonach der Marschwettbewerb erfolgen sollte. Die Zeit war aber so vorgeschritten, dass nur stehend das Trio gespielt werden durfte. Gut, dass man im Militärdienste gelernt hatte, schnell zu essen, denn auch die Zeit für das Mittagsbankett war sehr kurz bemessen. Um 1 ½ Uhr musste das Wettstück vorgetragen werden. Dann kam der Festzug nach dem Festplatz und die Chorstücke begannen. Ein Platzregen jagte aber die Musiker auseinander. Wohl hielt ein Teil noch wacker stand, doch die Vorträge büssten sehr an Geltung ein. Das nun folgende freie Festleben bürgte dafür, dass jeder auf seine Rechnung kam. Wer nach dem Abendbankett Freude am Festspiel hatte, der suchte es auf. So jemand aber etwas anderes vorhatte, konnte er nach eigener Pfeife tanzen.

Da die Preisverleihung erst am Montagnachmittag stattfand, konnte der Vormittag zu einem Besuch der Höllgrotten in Baar benutzt werden, die in ihrer elektrischen Beleuchtung einen fascinierenden Eindruck auf den Beschauer machen.

Mit dem erreichten Resultat durften die Gerlafinger wohl zufrieden sein, waren sie doch bei einer Punktzahl von 101 mit dem 9. Lorbeerkranz mit Silberfransen ausgezeichnet worden.

Ans Heimgehen musste man diesmal vorderhand nicht denken, denn es ist ja der Beschluss gefasst worden, noch einen Abstecher zu machen. So reiste man Dienstag früh 7 Uhr ab, über Arth-Goldau nach Brunnen, von da mit dem Schiff an das heimelige «stille Gelände am See», dem Rütli, wo entblössten Hauptes im tiefsten Herzinnern der Urgeschichte der Schweiz gelauscht wurde. Und nun hinauf zum Hotel «Seelisberg», von wo die Aussicht eine wunderbare ist. Einige Märsche nach dem Mittagessen wurden von den Kurgästen dankend applaudiert. Die Drahtseilbahn brachte die Gesellschaft nach Treib hinunter und das Schiff trug sie von da nach Luzern. Da Luzern nicht allen Teilnehmern bekannt war und die Zeit es erlaubte, war manchem ein Rundgang ganz angenehm. Über Bern war man gar bald in Burgdorf, wo es noch einmal eine Stunde Aufenthalt gab. In Gerlafingen angelangt, schien es, als ob die gesamte Einwohnerschaft am Bahnhof wäre, die Heimkehrenden zu empfangen. Freudig bewegt, nahm die Musikgesellschaft die vielen Glückwünsche entgegen und dankte mit einem letzten Marsch.»

Foto: Paebi/Wikimedia Commons (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Zug_Kant_Zeughaus.JPG)


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