Enthüllung: Was Präsidentin M. S. aus G. gerne verschweigen würde.
Nach dem Frühlingskonzert ist es passiert. Klarinettistin M. K. aus L.-A. vermisste ihren Notenständer. Jemand muss ihn nach dem Konzert versehentlich eingepackt haben. Das kann passieren, schliesslich sehen diese Notenständer auf den ersten Blick ja alle gleich aus. Doch M. K. ist nicht blöd, genau deshalb hatte sie in grossen Lettern ihren Namen auf den Metallrahmen geschrieben. Auf den zweiten Blick sollte der Notenhalter also nicht zu verwechseln sein, könnte man meinen. Das Missgeschick klärt sich sicherlich bald auf, dachte Frau K.
Doch es kam anders. Der Notenständer blieb verschollen. Mehrmals bat M. K. die Kameradinnen und Kameraden ihres Musikvereins, doch bitte nachzuschauen. Präsidentin M. S. aus G. schaltete sich schliesslich ein und redete den Mitgliedern in einem eindringlichen Appell ins Gewissen. In markigen Worten prangerte sie an: «Es kann doch nicht sein, dass ein Notenständer einfach so verschwindet – sucht nochmals!».
Viele Monde später, die verdienstvolle Musikantin M. K. aus L.-A. hatte die Hoffnung längst aufgegeben, ihren geliebten Notenständer je wiederzusehen, kam er plötzlich zum Vorschein. Auch Präsidentin M. S. aus G. hatte nämlich nach einem Weilchen mal wieder ihre Siebensachen sortiert und – ohalätz! – stiess dabei auf das vermisste Teil. Der Notenständer war die ganze Zeit bei ihr!
Präsidentin M. S. zerknirscht: «Kein Kommentar!». Klarinettistin M. K. überglücklich: «Ich bin extrem erleichtert. Endlich kann ich wieder üben!».